Gefahr von Wald-, Wiesen und Böschungsbränden aufgrund Trockenheit extrem groß
Die derzeitige Wetterlage „verwöhnt“ weite Teile Österreichs, so auch die Steiermark, mit mildem Wetter. Anstelle von Frost und Schnee „regiert“ vielerorts strahlender Sonnenschein, der die Temperaturen tagsüber sogar bis in den zweistelligen Plusbereich klettern lässt. Aufgrund dieser seit Tagen anhaltenden Witterungsbedingungen – und auch in Berücksichtigung der niederschlagsarmen Wochen zuvor – sind Wiesenflächen und Wälder in allen Teilen der Steiermark vollkommen ausgetrocknet. Das bedeutet im Besonderen für den bevorstehenden Jahreswechsel: es besteht eine extrem hohe Gefahr von Wald-, Wiesen und Böschungsbränden!
Im Falle des Falles – Ruhe bewahren – im Brandfall Notruf 122 wählen, bei Verletzungen: Notruf 144
Im Bewusstsein, dass viele Steirerinnen und Steirer den Jahreswechsel mit Böllerkrach und Feuerwerk begrüßen werden, warnt der Landesfeuerwehrverband – abgesehen von gesetzlichen Bestimmungen und behördlichen Einschränkungen zum Abfeuern von pyrotechnischen Gegenständen bzw. Feuerwerkskörpern - eindringlich vor dem hohen Brandrisiko, das derzeit in der freien Natur besteht und rät vom Abschießen von Feuerwerkskörpern – besonders in der Nähe von Wiesen und Wäldern (z.B. Feiern auf einer Almhütte etc.) – aus Sicherheitsgründen dringend ab. Ebenso wird von der Durchführung von Lagerfeuern dringend abgeraten, wie auch von der Verwendung von Kerzen oder Fackeln. Trockenes Gras bzw. Laub kann sich auch durch abstrahlende Hitze, tropfendes Wachs oder durch Windverfrachtung von „Glutstückchen“ entzünden.
Abschließend wird seitens des Landesfeuerwehrverbandes auch an bestehende Verordnungen von Bezirkshauptmannschaften erinnert, die zur Hintanhaltung von Waldbränden in Waldgebieten der entsprechenden Verwaltungsbezirke und in deren Gefährdungsbereich (40 m zu Wäldern) brandgefährliche Handlungen wie das Rauchen, das Hantieren mit offenem Feuer, die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen, jegliches Feuerentzünden und das Unterhalten von Feuer für jedermann, einschließlich der im § 40 Abs. 2 Forstgesetz 1975 zum Entzünden oder Unterhalten von Feuer im Walde Befugten, verbieten und Zuwiderhandlungen unter Strafandrohung stellen.
Notruf 122.
Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte umgehend den Feuerwehr-Notruf 122 wählen und diesen melden. Allenfalls ist anzuraten, in AUSREICHEND sicherer Entfernung zum Brand auf das Eintreffen der Einsatzkräfte zu warten, um diese bei Bedarf einweisen zu können.
Grundsätzliche Tipps zur Gefahrenvermeidung in der Silvesternacht:
§ Achten Sie auf gesetzliche Bestimmungen/Einschränkungen zur Verwendung von Feuerwerkskörpern (nicht überall darf „gefeuert“ werden!) wie auch auf deren entsprechende Altersfreigaben.
§ Kinder auf die Gefahren beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern hinweisen.
§ Feuerwerkskörper keinesfalls in der Nähe von Öfen, Heizkörpern oder Kleidungsstücken aufbewahren.
§ Schließen Sie in der Silvesternacht sämtliche Fenster, Türen, Dachluken etc. Ihres Hauses bzw. Ihrer Wohnung. Balkon von brennbaren Gegenständen leerräumen.
§ Feuerwerk ausschließlich im Freien mit ausreichendem Abstand zu Menschen, Tieren, Gebäuden und Hecken bzw. Bäumen abbrennen.
§ Pyrotechnische Gegenstände keinesfalls in offene Türen und Fenster oder auf Dächer werfen!
§ Wunderkerzen von Kindern nur unter Aufsicht und im Freien abbrennen lassen.
§ Im Falle, dass Feuerwerkskörper nicht zünden oder versagen, nicht nachkontrollieren oder nachzünden, sondern mit Wasser übergießen, um unkontrolliertes Zünden zu verhindern.
In keiner anderen Zeit gibt es so viele Wohnungsbrände wie rund um die Weihnachtszeit. Um Unfälle mit Feuer in der Advent‐ und Weihnachtszeit zu verhindern, gibt das KFV (Kuratoriumfür Verkehrssicherheit) Sicherheitstipps zum richtigen Umgang mit Feuer.
In keiner anderen Jahreszeit brennen in Österreichs Haushalten mehr Kerzen als in der Advent‐ und Weihnachtszeit. Die Wahrscheinlichkeit für einen Wohnungsbrandin der Weihnachtszeit ist etwa viermal höher als im Rest des Jahres. Rund 500 Wohnungsbrändeereignen sich rund um Weihnachten. „In den beheizten Wohnräumen trocknen Adventkränze und Weihnachtsbäume sehr schnell aus. Die größte Brandgefahr besteht, wenn Kerzenflammen auf verdörrte und daher leicht entzündbare Äste übergreifen“, erklärt Dr. Armin Kaltenegger, Leiterdes Bereiches Recht & Normen im KFV. Zwei der wichtigsten Vorsichtsregeln lauten deshalb: Kerzen immer auslöschen, wenn der Raum verlassen wird. Und: Kerzen auf Adventkränzen und Weihnachtsbäumen auswechseln, bevor sie zu tief niederbrennen und das Reisig entzünden können.
Besonders mit Kindern ist eine elektrische Beleuchtung empfehlenswert
Vor allem auf Kleinkinder haben brennende Kerzen eine besonders magische Anziehungskraft: „Die Brandgefahr, die offenes Licht in unmittelbarer Nähe von leicht brennbaren Materialien auslöst,
sollte Kindern bewusst gemacht werden und daher im Sinne der Sicherheit auf elektrische Weihnachtsbaum‐Beleuchtung umgestiegen werden“, rät Kaltenegger. Jährlich werden etwa 60 Kinder in den
Wochen vor und besonders nach Weihnachten durch brennende Kerzen verletzt.
Warum brennt der Christbaum so schnell?
Ein trockener Christbaum kann innerhalb von 20 Sekunden in Vollbrand stehen. Bereits nach 90 Sekunden ist vom Baum nicht mehr viel übrig ‐ dafür aber brennt das Zimmer
lichterloh. Ein Grund dafür ist, dass Nadelbäume eine große Oberfläche besitzen und dadurch in beheizten Räumen besonders schnell austrocknen. Bis zu durchschnittlich 400.000 Nadeln hat ein
Weihnachtsbaum von zwei Metern Höhe. Hauptbestandteile der Nadeln sind Zellulose, ätherische Öle und Wasser. Christbäume werden oft schon im Herbst gefällt, zu Weihnachten haben sie ihren
Wassergehalt daher schon weitgehend eingebüßt. Übrig bleibt das brennbare Material. Die in den Nadeln enthaltenen ätherischen Öle (Harz) sind leicht entflammbar. Während im warmen Zimmer der
Wasseranteil der Nadeln stetig absinkt, verbleiben die Öle länger im Gehölz. Dadurch steigt die Entzündlichkeit der Zweige enorm an ‐ das Brandrisiko erhöht sich mit jedem Tag, an dem der Baum in
der geheizten Wohnung steht. „Wenn ein Nadelbaum erst einmal Feuer gefangen hat, ist es meist schon zu spät, um noch rechtzeitig reagieren zu können. Auch Rauchmelder sind
Lebensretter. Optische Rauchmelder erkennen frühzeitig den Rauch und warnen durch einenlauten pulsierenden Ton. Durch einen frühzeitigen Alarm durch Rauchmelder haben die Hausbewohner
die Chance, rasch die Feuerwehr zu alarmieren, sich und andere zu retten und gegebenenfalls den Brand selbst zu bekämpfen. Ein Rauchwarnmelder, häufig auch Heimrauchmelder oder Homemelder
genannt, sollte daher in keinem Haushalt fehlen. Ebensowichtig ist ein griffbereiter Feuerlöscher oder ein Kübel Wasser“, erklärt Kaltenegger.
Sicherheitsrisiko Sternspritzer
Sternspritzer sollte man generell aufgrund ihrer starken Hitzeentwicklung meiden. Die Temperaturen von brennenden Wachskerzen betragen allein schon rund 750 Grad Celsius. Ineinem Abstand von zehn
Zentimetern sind es immer noch 350 Grad Celsius. Die beliebten Sternspritzer jedoch entwickeln Temperaturen von 1.000 Grad Celsius. Dabei könnenausgetrocknete Christbäume und Christbaumschmuck
sehr leicht in Brand ge‐raten, da deren Zündpunkt schon bei 300 Grad Celsius und darunter liegt.
Einfache Regeln für feuerfreie Feiertage:
Rückfragehinweis: Pressestelle KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit):
Tel.: 05-77077-1919, E-Mail: pr@kfv.at, www.kfv.at